Ich wuchs auf einem Bauernhof innerhalb einer Großfamilie auf. Im so genannten Herrenzimmer stand ein um 1900 gebautes Klavier. Ich hörte und sah meinem Opa oft zu, wenn er zum Spaß darauf spielte. Das faszinierte mich ungemein!
Mit ca. 4 Jahren klimperte ich mit einem Finger die ersten zusammenhängenden Töne auf diesem Klavier. So nach und nach spielte ich immer mehr Lieder nach. Mit 8 Jahren schickte man mich zur Aufnahmeprüfung in eine Musikschule in Altenburg/Thüringen. Ich wollte Klavier lernen, aber meinen Eltern wurde dort gesagt, ich sei wegen meines Gehörs eher für Violine geeignet. Ergo fügte ich mich ihrem Wunsch und lernte, mit der dafür nötigen theoretischen Ausbildung, Violine.
Mit 12 Jahren nahm man mich aus der Musikschule, weil ich mehr am Klavier hing, als zu fiedeln. Da es daheim sehr streng zuging, durfte ich nicht wann ich wollte ins Herrenzimmer um dort Klavier zu spielen. Also tat ich es heimlich, was den einen oder anderen Konflikt mit meiner Oma zur Folge hatte. Egal, das Risiko nahm ich gern auf mich!
Im Jugendblasorchester meiner Schule wurde regelmäßig nach Nachwuchs gesucht. Ich hätte gerne Posaune versucht, es gab aber leider keine freien Plätze mehr. So landete ich bei den Tubaisten. 13 Jahre verbrachte ich in diesem Orchester, spielte aber weiterhin heimlich für mich Klavier. Innerhalb dieser Zeit erlernte ich auch Schlagzeug und schaute mir das Dirigat ab. Mit 17 Jahren leitete ich eine 3wöchige Konzertreise nach Kiew und dirigierte ein ca. 35 Mann starkes Jugendblasorchester.
Während meiner Wehrdienstzeit spielte ich 1 Jahr lang als Keyboarder in einer Band. Wir hatten diverse Auftritte. Nach dieser Zeit ging es zurück ins Orchester und zu meiner Tuba. Mitte der 80er wurde ich zur Orchesterleiterausbildung an die damalige Bezirksakademie Halle/Saale delegiert und bekam eine 2jährige Ausbildung. Dem Klavier blieb ich weiterhin treu, nur jetzt nicht mehr heimlich, da ich es inzwischen (leider) geerbt hatte.
Mit 23 Jahren lehnte ich eine Planstelle (DDR-Zeiten) als Orchesterleiter ab, da die politische Orientierung der damaligen Führung so gar nicht meiner entsprach. Fast zum gleichen Zeitpunkt erhielt ich ein Angebot für ein gebrauchtes Casio-Keyboard eines mir bekannten Theatermusikers für damals 3.000 Ostmark! Ich habe natürlich sofort zugegriffen und komponierte noch in der darauf folgenden Nacht meinen ersten Song! Diesen durfte ich, dank eines stadtbekannten DJ’s, in mehreren Diskotheken zum Besten geben!
Es kam die Wende, eine beruflich Neuorientierung und eine damit einhergehende 8jährige Musikerpause. Erst Ende der 90er begann ich wieder zu komponieren und gründete 1999 meine erste Band mit Hang zu Gothic- und Orchestral-Rock. Ich war gleichzeitig Komponist und Bandleader. Aus Qualitätsgründen verließ ich die Band und kaufte mir meinen ersten Synthesizer von Korg nebst Sequenzer. 2003 stieg ich erneut in eine Rockband ein und übernahm noch zusätzlich zum Keyboard die musikalische Leitung. Zeitgleich spielte ich noch als Pianist und Drummer neben meiner Frau in einer lyrischen Coverband, mit der wir mehrere kleine Auftritte rund um Leipzig hatten.
Erst 2008, nach meiner Scheidung meldete sich urplötzlich ein langjähriger Freund. Er überredete mich zum Kauf einer Software mit der ich zum ersten Mal am PC nebst Midisynth meine ersten Spuren belegen konnte. Seitdem produziere ich auf diese Art meine Stücke.
Ich versuchte mich in mehreren Bereichen wie z.B. House, Dance, Ambiente etc. und landete schließlich bei Soundtracks, da diese Richtung genau meinem Gefühl entspricht!
Daran hat sich bis heute nichts geändert…